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90 Jahre immer einen Schritt voraus

Vor 90 Jahren startet die Geschichte von Memmert – heute der weltweite Innovationsführer bei der Entwicklung von Klima- und Temperiergeräten für Anwendungen in Forschung, Industrie und Medizin. Eine Geschichte, geprägt von viel Mut, außergewöhnlicher Innovationskraft – und einer Prise Abenteuerlust.

In diesem Jahr blickt die Firma Memmert auf 90 Jahre bewegte Firmengeschichte zurück. Seit der Gründung unter dem Namen „Elektro-Ing-Büro Willi Memmert“ hat sich das Familienunternehmen zum global agierenden Hightech-Spezialisten entwickelt. Die Qualität der in Franken produzierten Klimaschränke, Wärme- und Trockenschränke, Brutschränke, Medizinprodukte und Wasserbäder hat das Unternehmen bis ins Lexikon der Deutschen Weltmarktführer katapultiert. 

Aus Schwabach in die weite Welt 

Als Willi Memmert gemeinsam mit seiner Frau Eva-Babette Memmert vor 90 Jahren ein kleines Elektrogeschäft in ihrer Heimatstadt Schwabach eröffnen, ahnen sie nicht, dass sie 15 Jahre später Kunden auf der anderen Seite des Globus haben werden. Das sie enge Kontakte zu Partnern in Indien und Ägypten pflegen werden, um dort das Geschäft auszubauen und den Grundstein für langjährige Partnerschaften zu legen. Wohl gemerkt: Ohne ein Wort englisch zu sprechen. Doch der Entrepreneur ist überzeugt: Es gibt einen internationalen Markt für sein Vorzeigeprodukt. Und er wird ihn sich erschließen. 

Der Grundstein des Erfolgs 

1947 hatte der gelernte Elektroingenieur im Auftrag des Roten Kreuzes einen Heißluftsterilisator gebaut – den „Äolus“. Spritzen und andere medizinische Gerätschaften konnten damit keimfrei gehalten werden, Seuchen und Krankheiten werden eingedämmt.  Der Erfolg gibt dem Firmengründer recht: Bereits Mitte der 1950er-Jahre liefert die Firma Memmert ihre Geräte international aus. Und wenn daheim bei den Memmerts Geschäftspartner aus fernen Ländern am gedeckten Tisch sitzen, darf Tochter Grete von der Schule zu Hause bleiben. Um zu dolmetschen.

"Dann improvisieren wir eben …" 

Nur eine von vielen Gelegenheiten, die zeigt, welche Rolle Improvisation und praktisches Organisationstalent auf dem Weg vom kleinen Familienbetrieb hin zum global agierenden Unternehmen, das mittlerweile in über 160 Länder liefert, spielten. Denn als der „Äolus“ 1947 entwickelt wird, sind Rohstoffe knapp. Den Prototypen baut Willi Memmert deshalb aus aufbereitetem Aluminium alter Flugzeugteile. Auch bei der Rekrutierung seiner Mitarbeiter schlägt der Firmengründer manchmal ungewöhnliche Wege ein: Erscheint ihm  jemand tatkräftig, wird der schon mal bei der Arbeit auf dem Acker angesprochen und nicht selten hören Arbeitssuchende, die von Tür zu Tür gehen, ein „Kannst morgen anfangen“ von ihm. Von Mitarbeitern wird der Firmengründer als Person beschrieben, vor der Alle  großen Respekt hatten – von Kunden schon mal als „Universalgenie“, das für jedes Problem eine Lösung bieten konnte. 

„Wir bräuchten da mal Folgendes: …“

„Unsere Entwicklungen gehen auf Anregungen und Wünsche unserer Kunden zurück“, sagt Christiane Riefler-Karpa, Enkelin des Gründers und Geschäftsführerin seit dem Jahr 2007. „Wir liefern die Lösungen.“ Nachdem die Firma Memmert, ausgehend vom „Urvater“ Äolus, anfänglich hauptsächlich das Medizinsortiment bedient, kommen nach und nach immer mehr Anfragen aus den unterschiedlichsten Branchen auf die kleine Firma zu. Forschung, Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittelbranche: Alle haben in der Wirtschaftswunderzeit Bedarf an präziser Klima- und Temperiertechnik. Und die Innovationszyklen des anfänglich kleinen Familienbetriebs werden immer kürzer. 

Äolus und die Meilensteine 

Zum Grundstein des Unternehmenserfolgs, dem „Äolus“, gesellt sich in den 1950er-Jahren der nächste Meilenstein: ein, für die damalige Zeit hochpräziser, mechanischer Regler. Über einen Drehknopf ließ sich die Temperatur mit einer Genauigkeit kleiner ± 0,5 Grad Celsius einstellen. Ebenso revolutionär: der weltweite präziseste Temperierschrank mit Rundumbeheizung - das erste Produkt des künftigen Weltunternehmens. Durch geschicktes Verlegen der Heizschlagen in gepressten Sicken im Innenraum war es erstmals möglich einen Wärmeschrank nicht rund, sondern – um ein Vielfaches praktischer in der Anwendung – quadratisch zu konstruieren. Im darauffolgenden Jahrzehnt wurde die Serienfertigung vorangetrieben, um deutlich höhere Stückzahlen produzieren zu können. Im Fokus der 1970er- und 1980er-Jahre war vor allem die Automatisierung der Fertigung und Perfektionierung des Produktdesigns. Im Jahr 1976 ging auch die Geschäftsleitung an die nächste Familiengeneration über. Die Töchter Grete Memmert-Riefler und Herta Ulrich übernahmen nach dem Tod gemeinsam mit ihren Ehemännern die Leitung des Unternehmens. Sie haben die Chancen der fortschreitenden Globalisierung frühzeitig erkannt und konnten so für die weltoffene Firma Memmert neue Märkte auf dem gesamten Globus erschließen.

Alle zehn Jahre ein neuer Durchbruch

In dieser Ära bringt Memmert erneut ein absolutes Novum der Temperiertechnik auf den Markt: Als einer der ersten Hersteller weltweit ergänzt Memmert seine Produktpalette mit eigenentwickelten elektronischen Reglern. Das nächste Mal übernimmt Memmert die Vorreiterrolle innerhalb der Branche im Jahr 2000 und entwickelt die ersten Kühlbrutschränke mit Peltiertechnologie. Die Technologie ermöglicht es nicht nur, Klimaund Temperiergeräte so präzise wie möglich zu betreiben, sondern punktet vor allem mit Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Es drückt gleichermaßen den Anspruch und das konsequente Handeln der Firma Memmert in puncto Nachhaltigkeit und Umweltschutz aus. Das Unternehmen entwickelt stets die effizientesten und klimafreundlichsten Produkte, um wiederum allen Kunden ein nachhaltiges, unternehmerisches Handeln zu ermöglichen. Und so ist Memmert ein absoluter Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. 

Besonders hervorzuheben sind die beiden Gerätegenerationen aus dem Jahr 2003 und 2012, welche Branchenstandards in Sachen Funktionalität, Genauigkeit und Bedienkomfort sowohl bei Labor-, also auch bei Industrieanwendungen, definierten. Kein Wunder also, dass Memmert das diesjährige Jubiläum unter dem Motto „90 years of being ahead“ feiert. 

Der Weg in die Zukunft 

Mittlerweile sind die Memmert-Geräte in der Zukunft angekommen. Eine eigens entwickelte Software ermöglicht es, die Geräte der neuesten Generation aus der Ferne zu programmieren und untereinander zu vernetzen. Remote, vom Homeoffice aus, mit dem Tablet, von jedem Ort der Erde. Eine logische Entwicklung, die sich nicht zuletzt aus der immer weiter vernetzten Umgebung des Unternehmens selbst ergab: 2010 baut Memmert eine Vertriebsgesellschaft in China auf, 2012 folgt eine in Indien. Weitere folgen in den USA und in Osteuropa. Es gibt eigene Teams für Deutschland, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich. „Wir pflegen zu vielen unserer Kunden jahrzehntelange Beziehungen, teilweise über Generationen hinweg“, so Christiane Riefler-Karpa. „Dieses Vertrauen unserer Kunden ist der wertvollste Teil unseres Firmenkapitals“. Und für diese Kunden will Memmert auch in Zukunft weiterhin das Beste geben.